'Der von den Sternen geborene'
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Vorwort:
Obwohl
das Thomas Evangelium nicht zu dem etablierten Bibelkanon gehört, findet
man es hier, da einige Aspekte dafür sprechen, dass es im Sinne Jesu
geschrieben wurde, wie die durch die Christenheit etablierte vier Evangelien.
DAS
BUCH THOMAS DES
ATHLETEN
Originaltext
Das
Buch des THOMAS
Die
siebte Schrift aus dem Nag-Hammadi-Codex II
DAS
BUCH THOMAS DES ATHLETEN
Dies
sind die geheimen Worte, die der Erlöser zu Judas Thomas gesprochen hat und
die ich selbst, Mathaias, aufgeschrieben habe.
Ich
wandelte nämlich mit ihnen und hörte sie miteinander reden.
Der
Erlöser sagte :
Mein
Bruder Thomas, solange du Gelegenheit in der Welt dazu hast, höre mir zu,
auf dass ich dir Offenbarung hinsichtlich der Dinge die du in deinem Herzen erwogen
hast, erteile.
Weil
du aber als mein Bruder und wahrhaft Geliebter giltst, prüfe dich und erkenne,
wer du bist und wie du bist, und wie du sein wirst. Da du ja mein Bruder heisst,
darfst du nicht in Unwissenheit über dich selbst bleiben. Ich weiss, dass
du bereits eine gewisse Erkenntnis gewonnen hast. Denn du hast mich schon erkannt,
nämlich dass ich die Erkenntnis der Wahrheit bin.
Nachdem
du nämlich als Unwissender in meine Nachfolge getreten bist, bist du bereits
zu dieser Erkenntnis gelangt. Doch du wirst schliesslich "der sich selbst Erkennende"
heissen.
Denn
wer sich selbst nicht erkannt hat, hat nichts erkannt.
Wer
jedoch sich selbst erkannt hat, hat auch schon die Erkenntnis über die Tiefe
des Alls erlangt.
Deswegen
also, mein Bruder Thomas, hast du das vor den Menschen Verborgene gesehen, nämlich
dasjenige, an dem man zu Fall kommt, wenn man es nicht erkennt.
Thomas
aber sagte zum Herrn :
Ich bitte dich aber darum, dass du mir vor deiner
Himmelfahrt all das sagst, wonach ich dich frage. Und wenn ich von dir die Wahrheit
betreffs des Verborgenen höre, dann vermag ich von ihm zu reden. Und es ist
mir bewusst, dass es schwierig ist, die Wahrheit vor den Menschen zu tun.
Der
Erlöser antwortete und sprach :
Wenn
schon das, was euch offenbar ist, vor euch verborgen ist, wie könnt ihr dann
etwas über das, was nicht offenbar ist, vernehmen ...?
Wenn
es für euch schon schwierig ist, die in der Welt offenbaren Werke der Wahrheit
zu tun, wie könnt ihr dann die Werke des Pleromas, die nicht offenbar sind,
tun ...?
Wie
könnt ihr denn "Täter der Wahrheit" heissen?
Deswegen
seid ihr noch Lernende und habt ihr noch nicht die Grösse der Vollkommenheit
erlangt.
Thomas
antwortete aber und sprach zu dem Erlöser :
Sprich
zu uns über das, von dem du gesagt hast, dass es nicht offenbar, sondern
uns verborgen ist !
Der
Erlöser sagte :
Alle
Menschenleiber sind wie Tiere: sie werden auch gezeugt, wie bei den Tieren, was
sichtbar ist, so wie ein Geschöpf nach einem anderen Geschöpf trachtet.
Deswegen
aber existieren die oberen Wesen nicht in der Weise wie die sichtbaren, sondern
sie leben aus ihrer eigenen Wurzel; und ihre Früchte sind es, was sie ernährt.
Diese
offenbaren Leiber aber essen von den Geschöpfen, die ihnen gleichen. Deswegen
verändern sich ja die Leiber. Was sich aber verändert, wird zu Grunde
gehen und der Vernichtung anheimfallen und hat keine Hoffnung auf Leben mehr.
Denn dieser Leib ist tierisch.
Wie
nun der Tiere Leib zugrunde geht, so werden diese Gebilde zugrunde gehen. Stammt
er etwa nicht aus dem Beischlaf wie der Leib der Tiere ? Wenn er aber aus ihm
stammt, wie kann er sich gross von den Tieren unterscheiden ?
Deswegen
also seit ihr unmündig, bis ihr Vollkommen werdet !
Thomas
aber antwortete :
Deshalb sag ich dir, O Herr : Diejenigen, die über
das nicht Offenbare und das schwer zu Erklärende sprechen, gleichen Leuten,
die ihre Feuer des Nachts unterhalten zum Zwecke eines Zeichens: Auch sie unterhalten
zwar ihre Feuer, so wie gewisse Leute sie ja zum Zwecke des Zeichens unterhalten
- jedoch ist es nicht sichtbar; wenn aber das Licht hervorkommt und die Finsternis
verhüllt, dann wird die Sache eines jeden sichtbar werden.
Unser
Licht aber bist Du, O Herr, der Du erleuchtest.
Jesus
sagte :
Das
Licht existiert im Licht ...!!
Thomas
sprach :
O Herr, weswegen geht das sichtbare Licht, das um der Menschen
willen scheint, auf und unter ?
Der
Erlöser sagte :
O
Seliger Thomas ! Ja, das sichtbare Licht erschien um euretwillen ! Nicht etwa
damit ihr an diesem Ort bleibt, sondern damit ihr ihn verlasst.
Wenn
aber alle Erwählten die Tierheit ablegen, dann wird das Licht nach oben zu
seiner Substanz zurückkehren und diese seine Substanz wird es bei sich aufnehmen,
weil es ein guter Diener ist.
Der
Erlöser fuhr fort und sprach :
O
du unaufspürbare Liebe des Lichtes – –
O
du Bitterkeit des Feuers, das in den Leibern der Menschen und in ihrem Mark brennt.
Tag und Nacht in ihnen brennend; und du, Begierde, die die Glieder der Menschen
verzehrt, ihre Herzen trunken machend und ihre Seelen in Verwirrung bringend,
und Gewalt ausübend über sie in den Männern und den Frauen Tag
und Nacht, und sie in grosse Unruhe versetzt, Unruhe stiftend im Verborgenen und
im Offenbaren.
Denn
die weibischen Männer entbrennen zueinander ohne die Frauen, und die Frauen
ohne die Männer.
Er
ergriff wieder das Wort und sagte :
Jeder,
der nach der Wahrheit sucht, wird sich auf Veranlassung der weisen Frau Wahrheit
Flügel bereiten, um wegzufliegen vor der Begierde, die die Geister der Menschen
verbrennt; und er wird sich Flügel bereiten, um zu fliehen vor jeglichem
Geist der die Menschen verführt durch das, was sichtbar ist.
Thomas
antwortete und sprach :
O Herr, genau das ist es ja, wonach ich dich frage,
denn ich habe erkannt, dass du es bist, was uns von Nutzen ist, wie du gesagt
hast.
Wiederum
ergriff der Erlöser das Wort und sprach :
Deswegen
müssen wir zu euch reden. Denn dies ist die Lehre für die Vollkommenen.
Wenn
ihr also Vollkommen sein wollt, müsst ihr diese Gebote halten, sonst ist
euer Name "Unwissend", da es ja unmöglich ist, dass ein Verständiger
bei einem Toren Wohnung nimmt. Denn der Verständige ist angefüllt mit
jeder Weisheit; für den Toren aber ist das Gute und das Böse einunddasselbe.
Denn der Weise wird aufwachsen in der Wahrheit, und er wird sein wie der Baum,
der am Bach wächst.
Da
ja nun etliche die Flügel des Verstandes haben, bei dem Sichtbaren ihre Zuflucht
suchen – die sind weit entfernt von der Wahrheit. Denn ihr Führer, das Feuer,
wird ihnen ein Trugbild von Wahrheit erscheinen lassen und ihnen in vergänglicher
Schönheit leuchten. Es wird sie durch finstere Süsse einfangen und durch
anrüchige Lust wegführen. Es wird sie blind machen
durch
die unersättliche Begierde und ihre Seele verbrennen. Es wird für sie
sein, wie ein im Herz steckender Pfahl, den sie niemals herausziehen können,
und wie ein Zaum im Maul, der sie lenkt, wie es seinem eigenen Wunsch entspricht.
Es hat sie mit seinen Ketten gefesselt, und all ihre Glieder hat es gebunden mit
der Bitterkeit der Fessel der Begierde nach dem Sichtbaren, das vergänglich,
wandelbar und wechselvoll ist.
Mit
grosser Kraft wurden sie von oben herabgezogen und werden immerdar getötet,
dadurch, dass sie hingezogen werden zu allen Tieren der Unreinheit.
Thomas
antwortete und sprach :
Es ist offensichtlich !
Es wurde auch gesagt:
Wappnet euch vor denen, die das
Verderben für den Leib und die Seele
nicht kennen !
Der
Erlöser aber antwortete und sprach :
Heil
dem weisen Mann, der nach der Wahrheit suchte. Denn als er sie fand, kam er zur
Ruhe auf ihr für immer und fürchtete sich nicht mehr vor denen, die
ihn in Unruhe versetzen wollten.
Thomas
antwortete und sprach :
Ist es von Nutzen für uns, O Herr, zur Ruhe
zu kommen in dem, was uns gehört ?
Der
Erlöser sprach :
Ja,
das ist es, was Nutzen bringt; und es ist gut für euch, da ja das, was an
den Menschen sichtbar ist, sich auflösen wird.
Denn
das Gefäss ihres Fleisches wird sich auflösen. Und wenn es in seine
Bestandteile zerfällt, wird es auch im Offenbaren und Sichtbaren sein. Und
ihnen bereitet dann das sichtbare Feuer Pein.
Wegen
der Liebe zum Glauben werden die, die sie vor dieser Zeit gehabt haben, noch einmal
dem Sichtbaren hinzugefügt werden. Die Sehenden aber sind dann nicht mehr
im Sichtbaren.
Diejenigen,
die ohne die erste Liebe sind, werden durch die Sorge des Lebens und die Glut
des Feuers zugrunde gehen. Es dauert nur kurze Zeit, bis der sichtbare Leib sich
auflöst; dann werden hässliche Gespenster da sein und mitten in den
Gräbern auf den Leichen sitzen zu ewiger Pein und Vernichtung für die
Seelen.
Thomas
aber antwortete und sprach :
Was haben wir, um es diesen vorzutragen ?
Was sollen wir den blinden Menschen sagen ? Welche Lehre sollen wir jenen unglücklichen
Sterblichen mitteilen, die da sagen: Wir kamen, um Gutes zu erlangen, und nicht,
um Verfluchung zu ernten ! ? Sie werden doch erwidern: Wenn wir nicht im Fleisch
geboren wären, hätten wir auch die Sünde nicht kennengelernt.
Der
Erlöser sprach :
Wahrlich,
halte jene nicht für Menschen, sondern rechne sie unter die Tiere. Denn wie
die Tiere einander fressen, so fressen auch derartige Menschen einander. Aber
sie haben das Reich Gottes verloren, da sie ja die Süsse des Feuers lieben
und Sklaven des Todes sind und zu den Werken der Unreinheit ihre Zuflucht nehmen.
Sie
machen voll das Mass der Begierde ihrer Väter. Aufgrund des bitteren Zwanges
ihrer bösen Natur werden sie zur Züchtigung in den Abgrund geworfen
werden. Denn sie werden so gepeitscht werden, dass sie kopfüber an den Ort
stürzen, den sie nicht kennen.
Sie
werden ihre Glieder nicht in Ausdauer gebrauchen können, sondern sie werden
verzagen. Und sie freuen sich über das Feuer und lieben die Raserei und den
Wahnsinn, weil sie Toren sind. Sie streben nach Sinnesverwirrung, ohne ihre Raserei
zu erkennen, während sie noch glauben, klug zu sein.
Deshalb
lieben sie auch törichterweise ihren eigenen Körper, wobei ihr Sinn
auf sie selbst gerichtet ist, und ihr Gedanke bei ihren Händeln ist.
Die
Flamme aber ist es, die sie verbrennen wird.
Thomas
antwortete aber und sprach :
Herr, das, was in sie hineingesät worden
ist, was wird mit ihm geschehen ? Denn ich sorge mich sehr ihretwegen; denn viele
sind es, die ihnen entgegenstehen.
Der
Erlöser antwortete und sprach :
Was
ist dir selbst klar ?
Judas,
der Thomas genannt wird sprach :
Dir, O Herr, ziemt es zu reden, mir aber,
auf dich zu hören.
Der
Erlöser antwortete :
Höre
auf das, was ich dir sagen werde und glaube an die Wahrheit !
Der
Säende und das Gesäte werden aufgrund ihres Feuers vergehen im Feuer
und im Wasser und werden verborgen sein in den Grüften der Finsternis. Und
nach langer Zeit werden sie offen in Erscheinung treten als die Früchte der
schlechten Bäume und ihre Strafe empfangen, indem sie vernichtet werden durch
den Mund der Tiere und der Menschen und durch die Wirkung des Regens, der Winde,
der Luft und des Lichtes, das oben leuchtet.
Thomas
antwortete aber :
Du hast uns wahrlich überzeugt, O Herr; wir haben
im Herzen eingesehen und es ist uns deutlich, da wir ja nicht zur Welt gehören,
dass dies sich so verhält, und dass deine Rede nichts zurückhält.
Aber die Worte, die du uns sagst, sind für die Welt etwas, über das
man lacht und die Nase rümpft, da man sie ja nicht versteht.
Wie können
wir denn hingehen, um sie zu verkündigen ...?
Der
Erlöser antwortete und sprach :
Wahrlich,
ich sage euch :
Wer
diese Rede hört und in solcher Weise sein Gesicht abwendet oder die Nase
rümpft oder die Lippen verzieht - - wahrlich, ich sage euch : der wird überantwortet
werden dem Herrscher oben, dem, der über alle Mächte als König
herrscht, und er wird jenen zurückweisen und von oben in den Abgrund hinabwerfen,
und er wird dort in einen engen und finsteren Raum eingesperrt werden. Er kann
sich also nicht umdrehen oder bewegen wegen der grossen Tiefe des Tartaros (Unterwelt)
und der schwer lastenden Bitterkeit der fest verschlossenen Unterwelt.
Und
sie werden in sie hinabgebracht, weil sie euch verfolgt haben. Man wird nicht
vergeben dem, der in Bedrängnis bringt. Er wird verurteilt werden, weil er
euch verfolgt hat. Er wird dem grossen Engel Tartaruchos übergeben werden,
der ein Feuerengel ist und der sie verfolgt, während Feuergeisseln Funken
in das Gesicht dessen, der verfolgt wird, sprühen lassen.
Wenn
er nach Westen flieht, findet er dort das Feuer.
Wenn
er sich nach Süden wendet, findet er es auch dort.
Wenn
er sich nach Norden wendet, tritt ihm ebenfalls die Bedrohung eines lodernden
Feuers entgegen.
Den
Weg nach Osten, um dorthin zu fliehen und gerettet zu werden, kann er aber nicht
finden.
Denn
er hat ihn nicht gefunden, solange er im Leibe war, so dass er ihn etwa finden
könnte zur Zeit des Gerichts . . . !
Dann
fuhr der Erlöser fort und sprach :
Wehe
euch, ihr Gottlosen, die ihr keine Hoffnung habt, die ihr euer Vertrauen auf Dinge
setzt, die nicht eintreten werden.
Wehe
euch, die ihr eure Hoffnung setzt auf das Fleisch und das dem Untergang geweihte
Gefängnis.
Wie
lange wollt ihr noch im Vergessen bleiben und wann endlich denkt ihr daran, dass
die Unvergänglichen nicht vergehen werden.
Eure
Hoffnung stützt sich auf die Welt und euer Gott ist dieses Leben, wodurch
ihr eure Seelen zugrunde richtet.
Wehe
euch, um des Feuers willen, das in euch brennt; denn es ist unersättlich.
Wehe
euch, um des Rades willen, das sich in euren Gedanken dreht.
Wehe
euch, um des Brennens willen, das in euch ist; denn es wird sichtbarlich euer
Fleisch verzehren und heimlich eure Seelen entzweien, und es wird euch gewillt
machen, euch untereinander zu . . . .
Wehe
euch, ihr Gefangenen; denn ihr liegt gefesselt in euren Zufluchtsorten. Ihr lacht
mit Vergnügen über die unsinnigsten Spässe.
Ihr
kennt nicht euer Verderben, noch wisst ihr, worin ihr euch befindet, noch habt
ihr erkannt, dass ihr in der Finsternis und im Tode seid.
Ihr
seid vielmehr vom Feuer berauscht und voll von Bitterkeit.
Euer
Sinn ist nur auf euch selbst gerichtet infolge des Brennens in eurem Innern. Und
süss erscheint euch das Gift und der Stich eurer Feinde.
Und
die Finsternis ist über euch aufgegangen, als wäre sie das Licht.
Denn
eure Freiheit habt ihr für die Knechtschaft hingegeben, und ihr habt eure
Sinne finster gemacht.
Und
euer Denkvermögen habt ihr für Torheit hingegeben und habt eure Gedanken
angefüllt mit dem Rauch des Feuers, das in euch ist.
Und
euer Licht wurde verdeckt durch die Wolke der Finsternis.
Und
das Gewand, das ihr tragt, habt ihr geliebt, obwohl es schmutzig ist. Und ihr
wurdet in Besitz genommen von der Hoffnung, die keinen Bestand hat.
Und
wem ihr Vertraut habt, das wisst ihr selbst nicht.
Und
ihr seit alle in Fesseln, aber brüstet euch, als wäret ihr frei.
Und
ihr habt eure Seelen ins Wasser der Finsternis getaucht.
Ihr
seit nach eigenem Willen ins Verderben gelaufen ...!
Wehe
euch, die ihr auf falschen Wegen seid und nicht beachtet, dass das Licht der Sonne,
die alles richtet und alles sieht, sich gegen alle Schandtaten wenden wird, um
sich die Feinde zu unterwerfen.
Und
ihr begreift auch nicht, das der Mond in der Nacht und auch bei Tage herabblickt
und die Leichen eurer Gemetzel sieht.
Wehe
euch, die ihr den Umgang mit der Weiblichkeit und das unreine Zusammensein mit
ihr liebt.
Und
wehe euch um der Mächte willen, die euren Leib beherrschen; denn jene werden
euch zugrunde richten.
Wehe
euch, um der Wirkung der bösen Dämonen willen.
Wehe
euch, die ihr eure Glieder durch das Feuer antreibt.
Wer
wird auf euch erquickenden Tau regnen lassen, damit er die vielen Feuer in euch
und eure Glut löschen kann . . .?
Wer
wird über euch die Sonne aufgehen lassen, um die Finsternis, die in euch
ist, zu vertreiben und die Finsternis und das schmutzige Wasser zuzudecken ?
Die
Sonne und der Mond werden euch Wohlgeruch spenden nebst der Luft, dem Wind, der
Erde und dem Wasser.
Denn
wenn die Sonne nicht aufgeht über den Lebewesen, werden sie verfaulen und
umkommen.
Damit
verhält es sich wie bei Pflanze und Gras: Wenn nun die Sonne darauf scheint,
wird es stark und erstickt den Weinstock.
Wenn
aber der Weinstock stark wird und Schatten wirft auf die Pflanzen und auch auf
alle Dornen, die mit ihm zusammen gesprossen sind, sich ausbreitet und weit ausdehnt,
erbt er allein das Land, auf dem er aufgesprosst ist, und verfügt über
jede Stelle, die er überschattet hat. Denn also, wenn er wächst, bekommt
er das ganze Land zur Verfügung und bringt seinem Herrn Nutzen und gefällt
ihm über die Massen.
Denn
er hätte wegen der Pflanzen grosse Mühe gehabt, bis er sie ausgerissen
hätte.
Aber
der Weinstock hat sie dort selber beseitigt. Und zwar erstickte er sie, und sie
starben und wurden zu Staub.
Dann
fuhr Jesus fort und sprach zu ihnen :
Wehe
euch, denn ihr habt die Lehre nicht angenommen.
Und
diejenigen, die sie annehmen wollen, werden Mühsal haben, wenn sie sie verkündigen.
Denn
ihr werdet sie verfolgen und lauft in eure eigenen Netze.
Ihr
werdet sie in die Unterwelt und ins Verderben hinabsenden und werdet sie täglich
töten, nur damit sie täglich vom Tode auferstehen.
Heil
euch, die ihr schon vorher die Versuchungen erkennt und vor den fremden Dingen
flieht.
Heil
euch, die ihr geschmäht und nicht geachtet werdet wegen der Liebe, die euer
Herr für euch hat.
Heil
euch, die ihr weint und geplagt werdet von denen, die keine Hoffnung haben; denn
ihr werdet von allen Fesseln erlöst werden.
Wachet
und betet, dass ihr nicht im Fleisch bleibt, sondern aus der Fessel der Bitterkeit
des Lebens herauskommt.
Und
wenn ihr betet, werdet ihr Ruhe finden, da ihr Mühsal und Schmach hinter
euch gelassen habt.
Denn
wenn ihr aus den Mühen und Leiden des Leibes herauskommt, werdet ihr Ruhe
bei dem Guten empfangen und herrschen mit dem Herrscher - ihr verbunden mit Ihm
und Er verbunden mit euch - von jetzt an bis in alle Ewigkeit.
A
M E N
Das
Buch des Thomas
Der Athlet schreibt an die Vollkommenen
DER
FRIEDE DES HERRN SEI MIT EUCH
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